Streben auch Sie nach mehr Leistung, Gesundheit und Elastizität? Dann befolgen Sie das „Om und Auf“ des Meditationsgurus im Intro von "Flight Mode": Stress bekämpfen Sie nur dann, wenn Sie regelmäßig mit dieser Schallplatte trainieren.

Der Titeltrack „Flight Mode“ schaltet Ihren Dauerempfang auf Flugmodus, mutet Ihr Datenvolumen, schmeißt Ihren Benutzer aus dem System und formatiert Ihre Gedanken und Wünsche.

Sind Sie ready for Take-Off? Die psychedelischen Rockgitarren und glühenden Orgeln von „Fendersnatch“ entzünden Ihren Bürosessel und schleudern Sie fußfrei zur Sonne.

Über den Wolken verlautbart Musikgott Hans Krankl, dass er nichts mehr verachtet als „Computermusik“, worauf ihm der Rave-Synth ein sanftes „Thunderdome“ ins Ohrwaschel kreischt.

Nach erdenden Akustikklampfen und dem Pfeifkonzert von „Barbarella“ hören Sie im Requiem „Festplattencrash“ die letzten Töne einer sterbenden Harddisk. Formatieren auch Sie sich neu!

Bevor das Jazzpiano die „Echokammerspiele“ in fünf Akten dirigiert, backen Andi und Alex mit Batman und Robin ein „Dickes Brötchen“. Ganz ohne Fett? Fast.

Der kritische Teil des Entspannungskabaretts schildert eine Sci-Fi-Monsterjagd, deren Massenpanik auch auf reale Flüchtlingshetzen wie jene in „Chemnitz“ zutrifft. Wer ist der größere Narr: Der Narr oder der Narr, der vernarrt ist in den Narren?

Folgen Sie lieber der Flugroute im „Geisterflieger“ gegen den Luftstrom. So entgehen Sie auch dem klanggewordenen „Superspreader“, wenn dieser besessen um sich keucht.

Um die Atemtechnik der Jugend zu verstehen, erklärt der Fachmann bourgeoisen Großmüttern, wie sie standgerecht einen Joint bedienen („Granny Wants To Get high“).

Niemand geringerer als Marvin Gaye schmachtet zu Hillbilly-Gefidel, wie die alte Normalität klingen könnte, wenn sich „Straight Outta Lockdown“ alle wieder ordentlich nahekommen.

Ein finaler Jazzpiano-Trip landet am Ende des Regenbogens in einem Topf voller „Hellblaukraut“ – ehe perlende Koshis die Morgenröte im Dschungel von „Wattegama“ einleiten.

Am Ende der 45-minütigen Auszeit, wenn der Kontrabass mit dem Harmonium vibriert, nehmen Sie wieder Besitz von Ihrem Körper („Om und Aus“). Endlich sehen Sie wieder. Endlich hören Sie wieder. Endlich: Sie fühlen wieder. (Gashtla)